GREEN IT – Eine Branche auf Nachhaltigkeitskurs
Nachhaltigkeit und IT haben auf den ersten Blick wenig Schnittmenge. Allein Serverfarmen – das Rückgrat jeder Internetsuche und jeder gesendeten E-Mail – beanspruchen Tonnen von Ressourcen und eine simple Google-Suche erzeugt bis zu sieben Gramm Kohlendioxid-Emissionen. Damit lässt sich eine Glühbirne für einige Sekunden zum Leuchten bringen! Wenn man sich überlegt, wie viele Milliarden Menschen gerade in diesem Moment Google-Suchen durchführen oder Videos auf ihren Smartphones streamen, kann man sich vorstellen, wie groß allein der CO2-Fußabdruck des Internets ist. Dennoch gibt es Möglichkeiten, wie sowohl Unternehmen als auch Einzelpersonen in Bezug auf ihre IT nachhaltiger werden können.
Im Büro sind Desktops, Laptops und Server auf konstante Energiequellen angewiesen. Aber nicht nur Ressourcenverbrauch ist ein Problem! Die Geräte sind für erhebliche Treibhausgasemissionen verantwortlich. Dies gilt insbesondere für den Anfang eines Geräte-Lebenszyklus, der Produktion. Laut einer Studie der United Nations University in Bonn werden tatsächlich 81 % der Energie, die ein Computer während seiner Lebensdauer benötigt, schon während der Bauphase verbraucht. Doch mit dem fertigen Produkt, hört der Energieverbrauch nun mal nicht auf. Die meisten Geräte erzeugen Wärme, insbesondere Server, daher wird häufig zusätzliche Energie benötigt, um die Computerausrüstung zu kühlen. Daraus ergeben sich einfach umsetzbare Maßnahmen.
So können Unternehmen einen Beitrag zu einer nachhaltigeren IT leisten
- Zombie-Server entfernen. Server, die angeschlossen sind und Energie verbrauchen, aber keine Rechenleistung erbringen können getrost verschwinden.
- In die Cloud migrieren. Cloud-native Anwendungen kommen mit reduzierter Infrastruktur, geringerem physischen Platz und deutlich weniger Energie pro Nutzer aus.
- Auf die neuesten Geräte-Generationen setzen. Der Stromverbrauch wird immer weiter optimiert und auch die kompakteren Abmessungen vermeiden eine erhöhte Wärmeproduktion – so wird beispielsweise eine zusätzliche Kühlung unnötig.
- Geräte vermarkten und kaufen, die Energieeffizienz-Labels tragen. Organisationen wie TCO Certified und Energy Star prüfen und zertifizieren Hersteller und Geräte auf ihre Effizienz und nachhaltige (Produktions-)Vorgänge.
- Kunden, die aktiv auf nachhaltige Lösungen achten, Rabatte oder spezielle Services anbieten. So bekommt das Bewusstsein für Nachhaltigkeit ganz konkrete Anreize.
Was Hersteller für mehr Nachhaltigkeit tun
Microsoft hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 kohlenstoffnegativ zu werden. Bis 2050 will das Unternehmen mehr Kohlenstoff aus der Umwelt entfernen, als es seit seiner Gründung im Jahr 1975 ausgestoßen hat. Neben der Nutzung erneuerbarer Energiequellen investiert das Unternehmen auch in Technologien zur Reduzierung und Entfernung von Kohlenstoff.
HP will die Verwendung von einmal genutztem Verpackungsmaterial aus Kunststoff bis zum Jahr 2025 um 75 % reduzieren. Ebenfalls bis 2025 sollen 1,2 Millionen Tonnen Hardware und Zubehör recycelt werden – das Projekt läuft seit 2016. Im letzten Jahr ist das Unternehmen bereits auf eine Summe von 642.300 Tonnen gekommen.
DICOTA setzt bei der Herstellung der vielseitigen Tragelösungen für Notebooks und Co. auf Recycling. Sowohl bei der Eco BASE, SCALE als auch bei der SELECT Kollektion besteht das Hauptmaterial zu 100 % aus mechanisch recyceltem PET – für den Schutz der Umwelt und ohne, dass bei Qualität, Optik und Haptik der Produkte Abstriche gemacht werden müssen.
Egal, welche Rolle man in der ITK-Branche spielt, der Wille, unsere Welt zu erhalten, sollte Antrieb dafür sein, sich mehr mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Auch wenn manche Entscheidung für erneuerbare Energiequellen, energieeffiziente Lösungen oder intelligente Systeme noch so klein erscheinen mag, nimmt sie Einfluss auf unsere Zukunft. Let’s go green!